Susan Tumbrel
"Die Jugend! Ihre Sprache ist fremd, Wörter wie Hashtag ziehen sich von Rede zu Rede, alles wird qualifiziert und im Internet analysiert. Die Technologie hat sie im Griff – oh warte, ist das eigentlich die Jugend, der wir in dieser Geschichte zuhören?"
Susan Tumbrel, geboren 1982, lebt als Schriftstellerin und Bibliothekarin in Zürich. Sie studierte Germanistik, Europäische Volksliteratur und Geschichte der Neuzeit, und war viele Jahre als Journalistin tätig. Seit 2015 arbeitet sie in der Schweizerischen Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte. Ihre Themen bewegen sich ausgehend vom Alltag an den Abgrund des Phantastischen und wieder zurück.
Wie passt die Geschichte zum Thema?
„Inspiriert von der Illustration in der Ausschreibung, auf der sich zeitgemässe Ausdrücke stapeln und in die Quere kommen, entstand in meinem Kopf ein Gespräch zwischen drei Sprechern, die jeder auf seine Weise auf die Themen Bezug nehmen. Dieses Gespräch ist klar im Jahr 2019 verortet, auch ohne dass dies explizit erläutert würde. Wichtig war mir darzustellen, dass heute, wo jeder ständig auf Sendung ist, viele Schlagworte unreflektiert weitergeworfen werden. Kaum jemand macht sich tiefgründigere Gedanken, weil bereits die nächste Schlagzeile wartet. Dass einen bereits eine Benachrichtigung auf dem Telefon aus dem Gespräch bzw. Gedanken zu reissen vermag, erachte ich als einen der grössten Verluste, den wir mit dem Einzug der modernen Technologie erlitten haben.“