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Der Roman Fahrenheit 451 von Ray Bradbury ist vor allem eine Medienkritik. Wie in fast allen Dystopien werden ein oder mehrere kritische Entwicklungen oder Ereignisse weitergesponnen und dienen als Auslöser oder Fundament einer veränderten Welt. Als das Buch in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstand, hatte das Fernsehen gerade seinen Siegeszug in das heimische Wohnzimmer angetreten. Der Roman entwickelt daher die Idee weiter, dass Bücher durch das Fernsehen verdrängt werden und so eine oberflächliche, aggressive und gleichgültige Gesellschaft entsteht.

Bradbury zeigt uns eine Welt, in welcher der Mensch durch pausenlose mediale Berieselung, am selbstständigen Denken gehindert wird. Eigenständiges Denken wird als Gefahr für die Gesellschaft angesehen und somit auch alle Dinge, welche einen kritischen Geist fördern oder zur Weiterbildung beitragen. In erster Linie handelt es sich dabei natürlich um Bücher, welche von der für diesen Zweck umfunktionierten Feuerwehr aufgespürt und samt Haus (und manchmal auch Besitzer) verbrannt werden. Die autoritäre Regierung profitiert von der unaufgeklärten und gleichgültigen Haltung der Menschen und führt einen Krieg, von dem die Bevölkerung kaum etwas mitbekommt.

Typisch für das Genre ist, dass die Hauptfigur ins dystopische System eingebunden wird, für welches sie ihre Arbeit verrichtet und zu dessen Erhalt sie beiträgt. Dies hat den Effekt, dass einerseits die im Laufe der Geschichte eintretende Wandlung viel stärker scheint. Andererseits können die Tätigkeiten des Protagonisten dazu dienen, quasi nebenbei die Welt und ihren Aufbau zu erklären. In Fahrenheit 451 ist der Protagonist Guy Montag daher Feuerwehrmann und fungiert als Rädchen in der Weltordnung. Ein zufälliges Treffen mit der Nachbarstochter Clarisse ist der Auslöser für seinen Ausbruch aus dem System. Der pensionierte Literaturprofessor Faber dient Montag anschließend als Mentor und rundet so die klassisch dystopische Figurenentwicklung ab.

Besonders interessant ist, dass das System im Roman nicht von einer autoritären Macht implementiert wird, sondern sich schleichend, durch Mitwirken der ganzen Gesellschaft entwickelt hat. Bradburys Kritik setzt daher beim Individuum an, welches durch Selbstreflexion sein eigenes Medienverhalten prüfen sollte.

Als kritischer Geist, aber auch Träumer reihen sich in seinem Bücherregal vor allem Dystopien, Gesellschaftskritiken sowie Werke des Science-Fiction-Genres aneinander. Darüber hinaus drängen vereinzelt Fantasy-Geschichten in die RegalWelten. Mit Vorliebe denkt Michael sich zudem eigene Geschichten aus und ist somit sowohl in der SchreibWelt als auch im Dystopiebereich auszumachen.

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